Prof. Dr. Dirk Sauerland ist Inhaber des Lehrstuhls für Institutionenökonomik und Gesundheitssystemmanagement und zugleich Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft. Der gelernte Bankkaufmann und ehemalige BWL-Student, der die Gegenüberstellung von Angebot und Nachfrage oft und gern mit gekreuzten Unterarmen versinnbildlicht, ist heute Volkswirt mit einem Hang zu Spezialgebieten, die mit Ökonomik nach Aussage vieler Experten gar nichts zu tun haben sollten. Ihm fällt es im Gegenteil dazu jedoch leicht, ökonomische Modelle in gleicher Weise auf Waldbauern wie auf Arztpraxen anzuwenden. Von wirtschaftsbezogenen Zukunftsprognosen möchte er sich dagegen gern fernhalten. Mit überraschender Deutlichkeit vertritt er den Standpunkt, dass menschliches Verhalten trotz aller Präzision der mathematischen Modelle niemals in seiner Vielfalt konkret vorhergesagt werden kann. Wirtschaftswachstum kann sich einstellen, muss es aber nicht. Mehr noch als Rendite für Einzelne sollte seiner Meinung nach eine funktionierende und menschenwürdige Wirtschaftsordnung für alle Beteiligten das Ziel unseres Wirtschaftens sein. Dafür, so der engagierte Hochschullehrer, braucht es wieder mehr ehrbare Kaufleute, und - in den Worten von Alfred Herrhausen - mehr "gebildete Ökonomen". (Aufnahme vom 13.11.2012, Dauer 1:28:30 – mp3)
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